Klimaneutral tanken
Strom macht aus CO2 Energie
sup.- Es ist keine Utopie, sondern Wissenschaft, die den konkreten Schritt von der Forschung in die Produktion geht. Aus dem klimaschädlichen CO2 entsteht in einem Syntheseprozess Energie, deren Eigenschaften mit Benzin, Diesel und Heizöl vergleichbar sind.
Synthetische Energie als Heizöl oder Kraftstoff steht aktuell noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung, um mit dem Tankwagen an die Verbraucher geliefert zu werden. Aber der Weg zur klimaneutralen Energie ist vorgezeichnet. So werden in der Formel 1 mit einer Beimischung von zehn Prozent erneuerbarem Ethanol in den Tanks bereits Höchstleistungen erzielt. Ab 2026 sollen die Motoren komplett mit synthetischem Kraftstoff klimaneutral betrieben werden.
Eine entscheidende Voraussetzung auf dem Weg zu den synthetischen Energien ist die Wasserstoffproduktion. Nur durch Wasserstoff kann zusammen mit dem aus der Luft gewonnen CO2 synthetischer Kraftstoff hergestellt werden. Für diesen Wasserstoff wird Strom gebraucht, der für seine Klimaneutralität aus erneuerbaren Quellen kommen muss. An geeigneten Standorten werden dafür derzeit Anlagen in großen Dimensionen gebaut. Ab 2025 wird in Saudi-Arabien eine Anlage in Betrieb gehen, die aus Wasser, Wind und der Kraft der Sonne pro Jahr rund 240.000 Tonnen Wasserstoff herstellt.
Die natürlichen Bedingungen zur Produktion von klimaneutralem Strom in großen Mengen existieren in Deutschland dagegen nicht. Wir werden beim Wasserstoff und bei synthetischer Energie Importeure bleiben. Heute werden rund 70 Prozent des Energieaufkommens in Deutschland durch Importe gedeckt. Hauptsächlich sind dies fossile Energieträger. Auch in Zukunft wird Deutschland in erheblichem Umfang Importland bleiben, dann allerdings in Form erneuerbarer Energien. So wird grüner Wasserstoff aus Staaten mit viel Wind und Sonne kommen. Sie werden dann die „Ölstaaten“ des 21. Jahrhunderts werden. An den notwendigen Lieferpartnerschaften wird bereits heute gearbeitet.
Im Rahmen der nationalen Wasserstoffstrategie wird auch eine Großanlage als gemeinsames Projekt von Porsche und Siemens Energy gefördert. Die in Chile gebaute Anlage soll bis 2026 eine Kapazität von 550 Millionen Litern CO2-neutralen synthetischen Kraftstoff pro Jahr haben. Der europäische Verband der Mineralölindustrie (Fuels Europe) drängt darauf, synthetische Kraftstoffe aus Wasser, grünem Strom und CO2 in großen Anlagen herzustellen. Der Bedarf der Autos ist dabei ein wichtiger Motor für die weitere Entwicklung zu marktfähigen Preisen. Die Ziele sind ambitioniert. Bereits in 15 Jahren könnten in Deutschland durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe jährlich rund 100 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Bereits 2050 wäre der Straßenverkehr zusammen mit den auf Grünstrom basierenden Elektroantrieben klimaneutral. Ebenso klimaneutral wird dann zuverlässige Heiztechnik, bei der ein Öltank zu einem Ökotank wird. Nur durch Technologieoffenheit können die Klimaziele auch erreicht werden. 100 Prozent CO2-neutrale Energie im Heiztank sind mehr als 65 Prozent der Wärme aus erneuerbarer Energie.
Informationen über klimafreundliches Heizen, CO2-kompensiertes Heizöl und die Optimierung bestehender Anlagen bietet die Website der Gütegemeinschaft Energiehandel (https://www.guetezeichen-energiehandel.de) unter www.guetegemeinschaft-energiehandel.de
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